Ratgeber > Demenz-Erkrankungen
Eine Demenz ist ein Syndrom, als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen. Es kommt zu einem zunehmenden Abbau kognitiver, emotionaler und sozialer Fähigkeiten, die im Verlaufe der Krankheit zu einer Beeinträchtigung beruflicher und später allgemein sozialer Funktionen führen. Als Leitsymptom gilt die Gedächtnisstörung. Am Anfang der Erkrankung stehen Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit, später folgen Störungen in der Orientierungsfähigkeit. Im weiteren Verlauf einer Demenz kann der betroffene Mensch auch immer weniger auf bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses zurückgreifen, so dass er auch die während des Lebens erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten verliert.
Zahlreiche Formen der Demenz werden unterschieden. Die Alzheimer-Demenz ist dabei die häufigste Form, die vermutlich über 60 % der Krankheitsfälle ausmacht. Sie tritt in der Regel erst jenseits des 60. Lebensjahres auf.
Außerdem können Demenzen durch sogenannte raumgreifende Ereignisse im Gehirn verursacht werden, z. B. durch Tumore, Hämatome oder im Zusammenhang mit einem Hydrozephalus. Diese sind unter bestimmten Bedingungen reversibel, d. h., die demenziellen Veränderungen können sich zurückbilden, wenn die auslösende Ursache entfernt ist.
Die Alzheimer-Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864 – 1915) benannt, der die Krankheit 1906 erstmals wissenschaftlich beschrieben hat.
Wie es zu dieser Erkrankung kommt, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Doch man weiß inzwischen, dass sich im Laufe der Krankheit immer mehr der bereits von Alois Alzheimer beschriebenen Eiweiß-Spaltprodukte – Amyloidplaques genannt – im Gehirn ablagern. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist.
Die Alzheimer-Krankheit ist bisher nicht heilbar, doch der Krankheitsverlauf ist zumindest zu Beginn abzumildern. Die frühe Diagnosestellung ist wichtig, um bereits im Frühstadium der Erkrankung die vorhandenen Behandlungsmethoden umfassend zu nutzen und die Symptome zu lindern.
Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit im Anfangsstadium basiert derzeit auf der Anamneseerhebung, Abgrenzung anderer Demenzformen und Durchführung spezieller Testverfahren sowie auch bildgebenden Verfahren.
Seit einigen Jahren stehen Medikamente gegen Demenz zur Verfügung (Antidementiva). Zum einen handelt es sich um zentral wirksame Cholinergika (Cholinesterasehemmer) wie Donepezil, Galantamin oder Rivastigmin, zum anderen Memantin. Ziel ist es, die kognitiven Fähigkeiten und die Alltagskompetenz der betroffenen Patienten zu verbessern.
Die vaskuläre Demenz führt durch Durchblutungsstörungen und der daraus folgenden Unterversorgungen zu Zellabsterben im Gehirn. Sie beginnt meist plötzlich und schreitet stufenweise fort, es kann zu schlaganfallähnlichen, aber auch alzheimerähnlichen Symptomen kommen. Risikofaktoren sind u. a. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und ein hoher Cholesterinspiegel (Blutfettwerte).
Die medikamentöse Behandlung der vaskulären Demenz entspricht der Behandlung der chronischen Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose), des Diabetes mellitus und der Behandlung des hohen Cholesterinspiegels.